Ihr Körper: das experimentelle Werkzeug, das sie ausgewählt hat, um ihre Grenzen auszutesten und um eine organische Verbindung mit der Welt herzustellen. Eine poetische Körperkunst, schrill oder meditativ und immer engagiert, deren Ausdauer live in der Performance erlebbar oder zeitversetzt im Video festgehalten wird. Gleich ob sie zu Fuss die Salzwüste Salar de Uyuni in Bolivien oder schwimmend den Lac de Joux der Länge nach durchquert, gleich ob sie in der Art von Caspar David Friedrichs Wanderer über dem Nebelmeer auf einem Felsen erstarrt, ihre minutiös vorbereiteten Performances zielen darauf ab, «die spürbare Erfahrung von Ortsverlagerung, Unbequemlichkeit, Exotik, Unbehagen oder Staunen zu machen und dann zu versuchen, die Substanz in einer leibhaftigen Form in einem Körper wiederherzustellen», und gleichzeitig ihre Fragen und Sorgen über die Ungleichheit in der Welt sowie die klimatischen und geopolitischen Probleme vorzubringen, die das unsichere Gleichgewicht bedrohen.

Geboren im Vallée de Joux (*1982) hat Anne Rochat ihr Studium an der Hochschule für Kunst und Design ECAL in Lausanne absolviert und sich dann in Berlin niedergelassen, jedoch als Wanderkünstlerin. Von der Schweiz bis nach China oder Indien werden ihre Performances immer auf die sehr unterschiedlichen Bedingungen und Orte zugeschnitten. Die Künstlerin, die mit zahlreichen Preisen, Stipendien und Künstler*innenresidenzen ausgezeichnet wurde, ist für den Bereich Performance an der Schule für Gestaltung und Hochschule für Kunst Wallis (EDHEA) sowie für den Kurs Art & Fundaments an der École Polytechnique Fédérale de Lausanne (EPFL) verantwortlich.

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