Die Gletscher verschwinden und damit die Natur- und Kulturlandschaft der Schweiz. Die Ausstellung Schau, wie der Gletscher schwindet nimmt im Sommer 2024 die Besorgnis über diese Veränderung auf. Sie setzt auf die Kraft der Kunst, den Wandel zu benennen und sichtbar zu machen. Von Genf bis ins Graubünden und vom Wallis bis nach Zürich unterstützen zahlreiche Museen und Kulturinstitutionen das Ereignis. Während das Eis schmilzt und sich Horizonte auflösen, errichten Künstlerinnen und Künstler ihre Werke, auch bis ins Herz der Gletscher.
Der Rhonegletscher steht als erste Inspirationsquelle und Ausgangspunkt der Veranstaltung im Zentrum des Projekts Schau, wie der Gletscher schwindet, das von der Genfer Künstlerin Carmen Perrin initiiert wurde.
Im Juni 2019 war Carmen Perrin zu einer Künstlerresidenz in dem am Furkapass gelegenen Institut Furkablick eingeladen. Sie stellt fest, dass die Grotte des Rhonegletschers, eine beliebte Touristenattraktion, mit Stoffplanen bedeckt wurde, die inzwischen durch die Witterungseinflüsse eine gräuliche Farbe bekommen hatten und in Fetzen gerissen waren. Besorgt von diesem Versuch, das Abschmelzen aus kommerziellen Gründen zu verlangsamen, schreibt sie einen Text mit dem Titel Là où ça se plie (Da, wo es Falten wirft), der den Auftakt zu einer ganzen Reihe von Veröffentlichungen bildet, die das Thema unter dem Oberbegriff Regarder le glacier s’en aller (Schau, wie der Gletscher schwindet) vertiefen.
Auf Initiative des Kunsthistorikers Bernard Fibicher wird das Projekt Schau, wie der Gletscher schwindet landesweit bespielt. Der Kurator konnte für das Thema Museen und Kulturinstitutionen gewinnen, die klassische oder zeitgenössische Werke aus ihren Sammlungen präsentieren und sie durch eine externe Intervention «aktivieren». Eigens in Auftrag gegebene Werke werden an verschiedenen Orten gezeigt, spezifische Veranstaltungen – Musik, Tanz, Performance und Literatur – finden an verschiedenen Schauplätzen statt.
Dabei ist der Titel Programm: Schau, wie der Gletscher schwindet setzt auf die Kunst, um die Wahrheit anzusprechen, sich ihr anzunähern und in die Zukunft zu blicken.
Carmen Perrin, Künstlerin
Bernard Fibicher, Kurator
Lorette Coen, Essayistin
Ruth Gilgen Hamisultane, Partnerschaften und Kommunikation
Léa Hunziker, Kommunikation
Françoise Jaunin, Redaktion (künstlerische Projekte)
Anne-Outram Mott, Koordination
Der Verein Aux arts les glaciers! wurde gegründet, um die Wahrnehmung von Kunstschaffenden in Bezug auf eine sich verändernde Welt mittels Ausstellungen, Performances und verschiedene Veranstaltungen aufzuzeigen und zu vermitteln. Wie sie den Wandel erfahren, erzählen und mit anderen Sichtweisen in Einklang bringen steht dabei im Mittelpunkt.
Christiane von Roten, Präsidentin
Monique Keller
Anne-Catherine Lyon
Cyril Veillon
Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Bundesrätin Elisabeth Baume-Schneider, Vorsteherin des Eidgenössischen Departements des Innern, und Staatsrat Christophe Darbellay, Präsident des Walliser Staatsrats und Vorsteher des Departements für Wirtschaft und Bildung.
Sie haben dem Projekt von Anfang an vertraut:
Katharina Ammann, Direktorin Aargauer Kunsthaus Aarau
Philippe Descola, Anthropologe, ehemaliger Inhaber des Lehrstuhls für Anthropologie der Natur am Collège de France
Ruth Dreifuss, ehemalige Bundesrätin
Jacques Dubochet, Biophysiker, Nobelpreisträger für Chemie 2017
Olivier Français, Ingenieur, ehemaliger Ständerat
Yvette Jaggi, ehemalige Nationalrätin und Ständerätin, Stadtpräsidentin von Lausanne und Präsidentin von Pro Helvetia
Christiane Leister, Unternehmerin, Philanthropin in den Bereichen Kunst, Kultur, Wissenschaft und Polarexpeditionen
Frances Morris, ehemalige Direktorin der Tate Modern, London
Luc Recordon, Anwalt, ehemaliges Mitglied des Staatsrates
Sonia Seneviratne, Klimaforscherin, ETHZ-Professorin, Institut für Atmosphäre und Klima
Uli Sigg, Unternehmer, Diplomat, Kunstsammler
Nancy Ypsilantis, Moderatorin, Journalistin und Radioproduzentin