Ausstellung
Die Präsentation des Stückes gleicht einem Manifest. Wie wenn es die Frage stellen würde: Was kann die Kunst angesichts des Klimawandels tun? Und als ob man durch Abwesenheit ihre ständig vom Kunstmarkt angeheizte Überproduktion verunglimpfen wolle, ist der white cube der Ausstellung leer. Doch der Raum ist mit Geräuschen gefüllt, die auf den Gletschern von Rhone, Aletsch und Morteratsch aufgenommen und in einer Art Klanglandschaft komponiert wurden. Diana Leloneks Aufenthalt in Basel anlässlich des Culturescapes Festivals 2019 war der Startschuss für die erste Zusammenarbeit der polnischen Künstlerin mit dem deutschen Musiker Denim Szram, der in Basel lebt. Gemeinsam haben sie die immersive Klanginstallation Melting Gallery entwickelt, die sich als Sinfonie durch und für im Verschwinden begriffene Gletscher präsentiert. Die Geräusche des langsamen Wasserrieselns, die sich wie ein Countdown vor der Katastrophe ausnehmen, sind nicht ohrenbetäubend, doch das ebenso eindringliche wie unerbittliche Tropfen löst sicher nicht weniger Angst und Entsetzen aus.
Diana Lelonek (*1988) studierte Fotografie an der Universität Posen und hat dort ein Doktorat in Interdisziplinären Studien abgeschlossen. Sie arbeitet an der Akademie der Schönen Künste in Warschau. Zwischen Kunst und Wissenschaft angesiedelt, hinterfragen ihre Werke unsere Systeme von Überproduktion, zügellosem Wachstum und Umweltschädigung. Ihre Ausdrucksmittel sind Fotografie, lebendige Materialien und Objets trouvés.
Der in Basel lebende Deutsche Denim Szram (*1990) ist ein Klangkünstler, dessen Werk Komposition, Performance, Multimediainstallationen, immersive Environments und Stücke für Tanz und Theater umfasst. Er wurde an der Hochschule Darmstadt im Fachbereich Digitale Medien, an der Kunstakademie Krakau und an der Musik-Akademie Basel in Audiodesign ausgebildet.
Dieses Projekt wurde dank des Engagements des Gletschergartens.