Ausstellung
Matthieu Gafsou realisiert für La Grenette eine Fotoinstallation aus gerahmten Fotografien mit Gletscheransichten auf bedruckter Tapete, die einen Teil der Wände bedeckt. Alle Bilder wurden bislang noch nie gezeigt und gehören zu einer neuen Werkfolge mit dem Titel Élégies. Der Künstler schafft für diese Gelegenheit mithilfe einer Drohne auch ein Video rund um den «Fall» Trient, das Dorf, das unter den klimatischen Veränderungen besonders stark zu leiden hat und das Gafsou seit seiner Kindheit häufig besucht. Er wird den Trientgletscher sowie den Gletscher von Les Grands, deren Abschmelzen spektakulär ist filmen, aber auch die Wälle zum Schutz vor Steinschlag, die zahlreichen entwurzelten Bäume, die massive Sanierung des Wildbachs usw. «Das ist wirklich ein casus belli für die Auswirkungen des Klimawandels in der Schweiz.»
Der aus der französischen Schweiz stammende Matthieu Gafsou (*1981) lebt und arbeitet in Lausanne. Nach seinem Masterabschluss in Philosophie, Literatur und Filmwissenschaft an der Universität Lausanne hat er an der Hochschule für Angewandte Kunst Vevey Fotografie studiert. Seit 2006 hat er an zahlreichen Gruppen- und Einzelausstellungen mitgewirkt und sechs Bücher veröffentlicht. Im Jahr 2009 wurde Gafsou mit dem Preis der Fondation HSBC für Fotografie ausgezeichnet. 2014 hat das Musée de l’Elysée in Lausanne ihm die Einzelausstellung Only God Can Judge Me gewidmet. 2018 nahm er an den Rencontres de la Photographie d’Arles mit der Ausstellung H+ teil. Das Projekt Vivants wurde 2022 im Musée de Pully sowie bei der Paris Photo präsentiert, wo er den Prix Maison Ruinart gewann.
Dieses Projekt wurde dank des Engagements der Ferme-Asile.
Élégies, Matthieu Gafsou, La Grenette (Ferme-Asile), Sitten, 2024 © Olivier Lovey