Event, performance
Im öffentlichen Raum errichten vier Performer*innen eine Insel aus geometrischen weissen Styroporblöcken. Doch nach und nach bekommt die Insel Risse wie Packeis, das zu kleinen Eisbergen auseinanderbricht. Die Tänzer*innen verleiben sich diese ein, setzen und legen sich auf sie und gestalten sie immer wieder um, was auf die Fragilität unserer Umwelt in Zeiten des Klimawandels verweist.
Die Cie Antipode von Nicole Morel hat es sich zur Aufgabe gemacht, über den Tanz durch interdisziplinäre Projekte, welche die darstellende, aber auch die bildende Kunst und Architektur einbeziehen, Verbindungen, Vereinigungen und Begegnungen zu schaffen. Hier zeichnet die französisch-britische Architektin und Szenografin Lea Hobson für die Bühnenlandschaft verantwortlich, die Nicole Morel in Bewegung versetzt. Zwischen Tanz und Architektur, zwischen Skulptur und lebenden Körpern, zwischen Raum und Aktion stellt die Performance die Verwundbarkeit unserer Gegenwart heraus und betont dabei die ebenso individuelle wie kollektive lebensnotwendige Energie des Tanzes.
Nach einem Diplom an der Hamburger Ballettschule und Erwerb eines Certificate of Advanced Studies in Dramaturgie und Text-Performance an der Universität Lausanne sowie an der Schauspielschule Manufacture beginnt Nicole Morel (*1985) ihre Karriere in Madrid (Compañia Nacional de Danza 2), ist dann Solistin bei ballettmainz sowie beim Ballett am Rhein in Düsseldorf und Duisburg. 2014 gründet sie Cie Antipode in Freiburg.
Die Architektin und Szenografin Lea Hobson (*1987) mit einem Diplom von der École Nationale Supérieure d’Architecture de Paris-Belleville und dem Kingston College sowie einem Masterabschluss in Szenografie der Royal School of Speech and Drama in London lebt in Frankreich und vertritt eine atypische künstlerische Praxis an der Schnittstelle von Architektur, Szenografie und einem aktivistischen Engagement für ökologische und soziale Forschung und Projekte.
Praktische Infos hier.
Dieses Projekt wurde dank des Engagements von Plateforme 10 und des Schweizerischen Nationalmuseums Château de Prangins.
A Journey on Moving Grounds, 2019, öffentliche Tanzperformance, 4 Tänzer + 21 geometrische Blöcke aus weißem Styropor. Dauer: ca. 40 Minuten. © Caio Negreiros