Auf dem Vorplatz des Schlosses hat Maya Rochat ihre Serie von Bildern verteilt,
die voller verzaubert-verwunschenem Flimmern sind. Nichts Besorgniserregendes liegt in ihrem dennoch geschärften ökologischen Bewusstsein, sondern ein unerschöpfliches Entzücken angesichts der Naturschönheiten. Trotzdem ist dort tatsächlich ein Wandel im Gange. In ihren abstrakten Landschaften gerät alles in Bewegung, alles schmilzt, zerläuft und verändert sich: Licht, fliessende Farben und Transparenzen vermischen sich in einem organischen Fluss, einem immersiven Kontinuum aus ineinander übergehendem Mikro- und Makrokosmos, einem All-Over, das überall überläuft und bereit ist, den ganzen umgebenden Raum zu kontaminieren. Auch bei ihr schmelzen die Gletscher, jedoch in Farben und getragen von einer positiven Energie, die auf eine wiedergewonnene oder vielmehr neu entdeckte Komplizenschaft und eine Harmonie zwischen dem Menschen und der Natur vertraut. In der überbordenden Fülle ihrer vielfältigen, fast flüssigen Schichten beinhaltet ihre Natur aber auch einen Horror vor Leere, Panikmache und Unbeweglichkeit. Voller Leben ist sie in ständiger Bewegung und Veränderung.

Maya Rochat (*1985 Morges) ist in Moulin de Bavois inmitten der Natur
aufgewachsen. Nach einem Bachelor-Abschluss an der Kantonalen Hochschule für Kunst und Design ECAL in Lausanne und einem Master-Abschluss an der Hochschule für Kunst und Design HEAD in Genf entfaltet sie ihre Traumwelt auf allen Arten von (vor allem textilen) Trägermaterialien und in allen Formensprachen: Fotografie, Performance, Video, Installation und Klang. Sie hat eine Reihe von Preisen erhalten (Abraham Hermanjat, Leenaards, Mobilière) und lebt in Lausanne.

Action Will follow the vision © Maya Rochat, Foto: Château de Gruyères