Event, performance
Lara Dâmaso, die seit ihrem dritten Lebensjahr vom Tanzen träumt, bedauert, dass die Tänzer*innen zum Schweigen verdammt sind. Um diese ihr fehlende Ausdrucksform aufzunehmen, erfindet sie den Tanz, der schreit, murmelt, knurrt oder klagt wie ein Resonanzkörper, der auf die Bewegungen ihres Körpers und auf den Raum, in dem sich diese entwickeln, reagiert. Ein Raum, den sie gerne mit Vorhängen und Drapierungen bühnenwirksam gestaltet, die diesen nach und nach verbergen und wieder enthüllen. Durch ihre Gesten wie ihre Stimme erforscht sie die soziopolitischen Fragestellungen von Identität, Zugehörigkeit, Feminismus und Verwundbarkeit der Zukunft.
Ein Autounfall, bei dem ihre Beine gebrochen wurden, hat beinahe alles aufs Spiel gesetzt. Doch die schweizerisch-portugiesische Künstlerin hat sich seit ihrer Rehabilitation ihren Körper wieder zurückerobert und neue Arten der Bewegung erfunden. Bei ihren performativen Improvisationen ist der Ton integraler Bestandteil ihres Tanzes und erweitert ihr expressives Können um eine zugleich entspannende und politische Stimmerkundung, indem hier auch eine Erfahrung räumlicher Ultraschallortung einbezogen wird.
Lara Dâmaso (*1996 Bienne) hat immer getanzt. Nach einer frühen intensiven klassischen Tanzausbildung orientiert sie sich hin zum zeitgenössischen Tanz. Danach geht sie zum Studium an die Hochschule für Grafik und Buchkunst Leipzig und an die Zürcher Hochschule der Künste. Die Tänzerin und Performerin verbindet die Bewegungen des Körpers und den Ausdruck der Stimme als gleichwertige Träger ihrer Ideen und Emotionen. Sie lebt in Zürich und Mailand.
Praktische Informationen
Ankunft des Postautos in Ferpècle: 13:01 Uhr. Parkplätze für Autos entlang der Strasse nach Ferpècle.
Fussweg zur Staumauer: 30 Min., Empfang an der Staumauer und Fortsetzung des Weges (leicht) bis zum Stausee: 30 Min.
Insgesamt 1h Wanderung bis zum Ort der Leistung am Fuße der Gletscher von Ferpècle und Mont Miné. Auto bis zum Staudamm nur für Personen mit eingeschränkter Mobilität erlaubt.
Lara Dâmaso, Performance am Ferpècle-Gletscher. © Alexis Feuillet