Die Performance, die Musik und Tanz verbindet, spielt im Kontrollraum des Wasserkraftwerks Chandoline in Sitten. Dieses denkmalgeschützte Industriegebäude war zwischen 1934 und 2013 einer der wichtigsten Bestandteile der Elektrizitätswirtschaft in der Westschweiz. Heute wird es für kulturelle Veranstaltungen (Opern, Biennale Son etc.) genutzt. Das Kraftwerk wurde zur gleichen Zeit wie der Staudamm Grande Dixence gebaut, von dem es das durch eine Druckleitung geleitete Wasser sammelte und in Energie umwandelte. Sara Oswald und Nicole Morel antworten auf den Kontrollraum, der wie die Kulisse eines Science-Fiction-Films aus den 1960er Jahren aussieht, mit einer Intervention mit dem Titel Control/No Control, die die ganze Ambiguität unseres Verhaltens gegenüber der Natur und dem Klima heraufbeschwört.

Die Violoncellistin Sara Oswald (*1978 Freiburg), Diplomierte der HEM Lausanne und Postgraduierte in Barockcello der HEM Genf, bildet sich in Improvisation aus und wagt sich an einen originellen zeitgenössischen Ausdruck. Sie ist Mitbegründerin des Quartetts Barbouze de chez Fior (Prix culturel Musique VD 2015). Ab 2017 tritt sie als Solistin auf. Bivouac, ihr erstes Album, erscheint 2022. Sie lebt in Leysin.

Nach einem Diplom an der Hamburger Ballettschule und Erwerb eines Certificate of Advanced Studies in Dramaturgie und Text-Performance an der Universität Lausanne sowie an der Schauspielschule Manufacture beginnt Nicole Morel (*1985) ihre Karriere in Madrid (Compañia Nacional de Danza 2), ist dann Solistin bei ballettmainz sowie beim Ballett am Rhein in Düsseldorf und Duisburg. 2014 gründet sie Cie Antipode in Freiburg.

Dieses Projekt wurde dank des Engagements von la Ville de Sion.

Sara Oswald und Nicole Morel, Control/No Control, 2024. Usine Chandoline, Sion © AALG