Ausstellung
Ist ein Schneemann für uns alle nicht so etwas wie unsere erste Skulptur? Und verweist er nicht auf Zeiten, in denen der Schnee noch in Fülle vorhanden war? Doch werden die künftigen Generationen noch diesem kollektiven Spielritual frönen können? Peter Regli lässt von vietnamesischen Steinbildhauern Schneemänner aus weissem Marmor – dem bevorzugten Material der klassischen Bildhauerkunst – fertigen und lässt sie von Asien in die Schweiz und in Länder reisen, in denen es nie schneit, wenn er sie nicht gerade im Familienkreis vor dem Flatiron Building in New York installiert. In Altdorf riskiert dieser Wächter über das Haus für Kunst, der den Namen des benachbarten Bergs Gitschen trägt, nicht zu schmelzen.
Seit 1996 verstreut Peter Regli über die ganze Welt Installationen und veranstaltet Piratenaktionen seines umfassenden Projekts Reality Hacking: Buddhas, Gartenzwerge, Kuckucke und andere Teddybären im Stil von regionalen schelmisch-poppigen und kindlichen Totems, aber auch eine ganze Palette von Objekten, Gemälden und Bildern, die mit unseren Darstellungscodes spielen.
Der 1959 in Andermatt (Uri) geborene und an der Zürcher Hochschule der Künste ZhdK ausgebildete Peter Egli hat mit seinen (bis heute fast 400) diskreten Hacker-Interventionen in Kunststätten, häufig aber auch anonym und temporär im öffentlichen Raum, Bekanntheit erlangt. Er lebt und arbeitet in New York. Im Jahr 2004 wurde er mit dem Schweizer Grand Prix Kunst / Prix Meret Oppenheim ausgezeichnet.
Ausstellungsansicht Haus für Kunst Uri, Peter Regli, Gitschen 1944/2008, Reality Hacking No. 256, Foto: F.X Brun