Ausstellung
Ein mit Solarenergie betriebenes Elektro-Lastenfahrrad transportiert eine Reihe von Platin-Palladium-Abzügen (ein Verfahren aus dem letzten Drittel des 19. Jahrhunderts) des Morteratsch-Gletschers vom Alpinen Museum Schweiz in Bern bis nach Zuoz. Die Abzüge basieren auf Glasplatten-Negativen des Pioniers der Hochgebirgsfotografie Jules Beck, dessen grösster Fundus im Alpinen Museum Schweiz deponiert ist. Mit diesem Rad fährt der Künstler während vier Tagen von Bern nach Zuoz. Am Ankunftsort, in der Nähe des Morteratsch-Gletschers, werden die Fotografien auf dem Fahrrad ausgestellt, das raffiniert in ein Ausstellungsdisplay verwandelt werden kann. Die Fotografien werden so zu einer Skulptur.
Simon Starling ist ein Konzeptkünstler, dessen Stücke moderne Märchen sind, die sich um Umwelt- und Geschichtsthemen drehen, insbesondere um die Geschichte der Wissenschaft und Technologie. Sie haben die Form komplexer Installationen und beinhalten Verschiebungen, Transformationen, Hybridisierungen und Austausch.
Simon Starling (*1967) hat Kunst am Maidstone College of Art, an der Trent University in Nottingham und an der Kunsthochschule Glasgow studiert. Er gilt als einer der kühnsten britischen Künstler in der internationalen Szene und hat im Jahr 2005 den renommierten Turner Price gewonnen. Er war Professor an der Städelschule in Frankfurt am Main und lebt und arbeitet in Kopenhagen und Berlin.
Simon Starling auf dem Weg nach Zuoz. © Foto: Jörg Koopmann