Ausstellung
Die dezentrale schweizweite Ausstellung Schau, wie der Gletscher schwindet zeigt das Verschwinden der Gletscher aus der Perspektive von Kunstschaffenden. Mithilfe zahlreicher Partner fordert sie dazu auf, sich Fragen über die unaufhaltsamen Prozesse zu stellen und dabei den Blick von Kunstschaffenden zu Hilfe zu nehmen, die im Laufe der Zeit und auf unterschiedliche Weise die komplexe Beziehung des Menschen zu seiner Umwelt zum Ausdruck brachten. Das unausweichliche Ende der Gletscher könnte einen Neuanfang ankündigen: Wir müssen wieder lernen, der Welt zuzuhören und ein Gespür für sie zu entwickeln, wir müssen versuchen, als Menschen einen sensibleren, demütigeren, richtigeren und friedlicheren Platz in ihr einzunehmen.
Die Schmelze der Schweizer Gletscher ist auf die globale Klimaerwärmung zurückzuführen und hat Auswirkungen auf Umwelt, Wirtschaft und lokale Gemeinschaften. Neben dem erhöhten Risiko von Lawinen und anderen Naturkatastrophen verringert der Rückgang der Gletscher auch die Süsswasserreserven, was Folgen für die Wasserversorgung, die Landwirtschaft und die Erzeugung von Wasserkraft hat. Der Schweizer Alpentourismus ist ebenfalls betroffen, da das allmähliche Verschwinden der Gletscher die Einnahmen der Bergregionen gefährdet.
Die Schweizer Regierung hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2050 die Klimaneutralität zu erreichen und die wissenschaftliche Forschung zu fördern, um die Gletscherschmelze besser zu verstehen und Anpassungsstrategien zu entwickeln. Trotz dieser Bemühungen bleibt die Schmelze eine grosse Herausforderung, die ein globales Handeln erfordert, um die weltweite Erwärmung zu begrenzen und ihre Auswirkungen zu begrenzen.
Die zeitgenössischen Kunstschaffenden suchen mit ihrer Arbeit die Öffentlichkeit für diese Umweltkrise zu sensibilisieren, wie die Werke zeigen, die das mudac für diese Ausstellung ausgewählt hat. So stellt Tarabeza(2017) von Sandrine Pelletier gefährdete Eisberge dar, während Tension Paysage (2021) von Anaïs Dunn die Umwandlung von Gletschern in Eisberge thematisiert. In How I sought proximity in solitude (2020–2022) verwendet Patrik Graf aufgetauten Permafrostboden, um den aktuellen oder kommenden Klimawandel zu symbolisieren.
Durch die Verknüpfung verschiedener künstlerischer Ausdrucksformen mit der Problematik der Gletscherschmelze regen diese Kunstschaffenden zum Nachdenken und zum Handeln an, um zum Erhalt unserer Umwelt beizutragen. Die Ausstellung Vergängliche Ewigkeit entspricht somit vollkommen der Zuversicht des mudac, dass die Designschaffenden imstande sind, neue Weisen der Fragestellung und des Daseins in der Welt hervorzubringen.
Sandrine Pelletier, Anaïs Dun und Patrik Graf, Éphémère Éternité, 2024. © Mudac. Foto: Saskia Knobel