Ausstellung
Langjökull, Snæfellsjökull, Solheimajökull
Musée cantonal des Beaux-Arts Lausanne
02.07.24 – 29.09.24
Gegenüber dem majestätischen Rosenlauigletscher von François Diday erwartet uns eine natürliche Klanglandschaft, die man sich nach und nach auflösen und verflüssigen hört. Sie mischt die «Stimmen» von drei isländischen Gletschern, die uns über das Gehör in Alarmbereitschaft versetzen wie ein beschleunigter Countdown vor dem angekündigten Abschmelzen. Mit den vor Ort realisierten Tonaufnahmen wurden drei Schallplatten gepresst und dann mit Wasser aus jedem der Gletscher in Eis abgeformt. Dann wurden die Eisschallplatten gleichzeitig auf drei Plattenspielern bis zu ihrer vollständigen Verflüssigung abgespielt.
Katie Patersons konzeptuelles, multidisziplinäres Werk, das von einem romantischen Bewusstsein getragen wird, verbindet wissenschaftliche Forschung und poetisches Staunen der Welt. Sie schlägt auch eine Brücke zwischen der langen Geschichte der Erde und der flüchtigen Geschichte der Menschheit. Gestützt auf Ökologie, Geologie und Kosmologie, vereint sie die anspruchsvollsten Technologien mit philosophischem Engagement und minimalistischer Ästhetik.
Katie Paterson, 1981 in Glasgow geboren, hat am Edinburgh College of Art und an der Slade School of Fine Art in London studiert. Im Jahr 2014 wurde sie mit dem South Bank Sky Award ausgezeichnet. Sie ist die erste Künstlerin, die im Fachbereich Physik & Astronomie der Universität London eine Künstler*innenresidenz absolvieren konnte. Sie gilt als eine der wichtigsten Künstler*innen ihrer Generation und arbeitet mit Spitzenwissenschaftler*innen und -forscher*innen. Sie lebt in Berlin.
Raumansicht, © MCBA, Jonas Hänggi
Katie Paterson, Langjökull, Snæfellsjökull, Solheimajökull, 2007. Filmstillstand © Katie Paterson, 2007