Ausstellung
Dieses Porträt krönt den sozialen Aufstieg von Ignace Venetz. Es zeigt den Walliser Kantonsingenieur mit einem Zirkel in der Hand bei der Arbeit an einem Entwässerungsprojekt, möglicherweise für die Dranse in Martigny. Der geschlossene Raum, in dem sich das Porträt befindet, öffnet sich links zu einer Berglandschaft, die den Hängegletscher Giétro und den Eiskegel zeigt, der durch die herabstürzenden Seracs am Fusse der Felsklippen gebildet wird. Dieses Landschaftsfragment erinnert an das Drama des mörderischen Einbruchs von 1818, der das Val de Bagnes verwüstete: Als vom Gletscher herabstürzende Seracs das Flussbett der Dranse verstopften, bildete sich oberhalb des Eisdamms eine Wasserblase. Da Venetz befürchtete, dass dieser natürliche Deich brechen und dadurch das gesamte Tal überschwemmen werde, ordnete er an, einen Stollen zu graben, um den See allmählich zu leeren. Zwar konnte er das Drama nicht verhindern, doch bleibt sein Einsatz ein wichtiger Meilenstein in seiner Karriere.
Laurent Justin Ritz (1796 – 1870), Porträt des Ingenieurs Ignace Venetz, 1826, Öl auf Canvas, 54 x 44,5 cm. Kunstmuseum Wallis, Sitten. Foto ©Walliser Kantonsmuseen, Sitten / Heinz Preisig