Ausstellung
Dem Gletscher beim Singen zuhören. Oder eher zuhören, wie er einen Dialog mit dem Stadtgeräusch führt. Ramon Landolt hat die Gletscher von Morteratsch, Zinal und Rhone besucht und ihr Knacken, Flüstern, Fliessen und Grollen aufgenommen. Diese Töne wurden im Winter und Sommer zwischen Höhlen, Seracs, Spalten und Gletscherseen aufgenommen. Dieses Tonmaterial verschmilzt er mit eigenen Kompositionen und gelegentlich Improvisationen einer Musik „von und für Gletscher“, zu denen noch die Live-Ambiente-Geräusche hinzukommen. Landolt hat mit der Architektin Caterina Viguera zusammengearbeitet, um einen Pavillon als Klanginstallation zu entwerfen. Dreieckig im Grundriss und von oben für natürliches Licht geöffnet, bietet er einen Hörraum für die komplexen Interferenzen dieser Musik des Übergangs und der Veränderung. An der Schnittstelle zwischen elektronischer und elektroakustischer Musik und der Landschaft in ihrer majestätischen Zerbrechlichkeit komponiert Ramon Landolt die subtile Partitur eines angekündigten Verschwindens.
Der Komponist und Musiker Ramon Landolt (*1985, Flawil SG) studierte Jazzklavier an der Musikhochschule Luzern und danach bei Phil Markowitz und Earl Howard in New York. 2010 war er Mitbegründer des Heinz Herbert Trios, das 2019 mit dem „Zenith Award“ des European Jazz Network ausgezeichnet wurde.
Die Architektin Caterina Viguera (* 1986 Barcelona, lebt in Zürich) versteht den öffentlichen Raum als Bühne für kollektives Begehren und Handeln und engagiert sich für Themen, die mit den Krisen unserer Zeit zu tun haben.
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Encounter Iced Sound 2.0, 2024, Naturaufnahmen und elektronische Musik, offener Holzpavillon mit dreieckigem Grundriss, ausgestattet mit einem 6-Kanal-Audiosystem. Dieser Pavillon ist eine